Diversifikation eines Aktiendepots – Notwendigkeit oder Rendite-Killer?

Investiert man als Anleger sein gesamtes Vermögen lediglich in die Aktien eines einzigen Unternehmens, hat man die Möglichkeit auf eine sehr hohe Rendite, falls genau diese eine Aktie im Kurs stark steigt. Man geht aber leichtfertig ein sehr hohes Risiko ein, da man einen Totalverlust seiner Investition riskiert, falls das Unternehmen in eine Insolvenz schlittert. Das Risiko, einen hohen Verlust zu erleiden, wird aber geringer, wenn Anleger Ihre Aktiendepots diversifizieren.

Grundsätzlich bedeutet Diversifikation ganz einfach, dass das Risiko einer Geldanlage auf mehrere Risikoträger verteilt wird. Bezogen auf das gesamte Vermögen eines Anlegers bedeutet dies, dass das Kapital nicht nur in einzelne Aktien investiert wird, sondern in einen Mix aus unterschiedlichsten Finanz- und Anlageprodukten wie z.B. Aktien, ETFs, Fonds oder Immobilien.

Aber auch im Rahmen eines Aktiendepots selbst sollte ausreichend diversifiziert werden. Als Maßstab für Diversifikation gilt die Korrelation zwischen den Aktien bzw. den dahinter stehenden Unternehmen eines Depots. Zur Ermittlung der Korrelation vergleicht man historische Kursentwicklungen von zwei Aktien miteinander, wodurch abgelesen werden kann, wie sehr diese zusammenhängen. In der Regel überprüfen Analysten dies anhand von Rendite, Risiko und Kovarianz. Je geringer die Korrelation ist, umso weniger ähneln sich die Kursverläufe der Aktie und umso mehr wären beide Aktien hinsichtlich einer Risikodiversifizierung des Depots geeignet.

Konzentriert man sich als Anleger zu stark auf bestimmte Branchen oder Länder, so geht man damit ein hohes “Konzentrationsrisiko“ ein. Dieses entsteht, wenn eine starke Fokussierung auf eine Branche oder ein Land besteht. Folglich können sich Entwicklungen eines Marktsegments oder politische Veränderungen in einem Land extrem stark auf das eigene Aktiendepot auswirken. Zudem könnte eine “Über-Konzentration” dazu führen, dass Renditechancen an anderer Stelle verpasst werden.

Im Prinzip geht es bei der Diversifikation darum, das unsystematische Risiko weitestgehend zu verringern. Eine ausreichende Diversifikation von Aktiendepots gilt bei den meisten Finanzexperten als die Grundlage für ein erfolgreiches, langfristiges Investieren an der Börse. Insofern sich Kleinanleger also nicht als Spekulanten wiederfinden möchten, ist die Diversifikation des Depots eine Notwendigkeit. Nur dadurch lässt sich das Verlustrisiko minimieren, um nachhaltig eine Zukunfts- und Pensionsvorsorge aufbauen zu können.

Kolumne im Börsen Kurier am 30. September 2021 veröffentlicht von:

DOMINIK HUBER

1130 Wien, Feldmühlgasse 22
Tel. +43-1-8763343-0
Fax. +43-1-8763343-49
dominik.huber@youngshareholders.at