Für uns junge Aktionäre sollte kein Weg am ATX vorbei führen. Der ATX ist ein Preisindex, beim ATX TR (Total Return) wiederum handelt es sich um einen Performance-Index, der zusätzlich auch die ausbezahlten Dividenden in die Berechnung mit einschließt. Anleger, die in den vergangenen 30 Jahren durchgehend auf ATX-Aktien gesetzt haben, dürfen sich über eine jährliche Durchschnittsrendite (inklusive Dividenden) von rund 6,4 % freuen. Im gleichen Zeitraum konnte man am Sparbuch ohne lange Bindungsdauer noch nicht einmal eine jährliche Durchschnittsrendite von 2 % erreichen. Doch wie bzw. wonach setzt sich unser Leitindex ATX eigentlich zusammen?
Der ATX bildet die Entwicklung der 20 größten und meistgehandelten Aktien der Wiener Börse ab. Eine Aktie qualifiziert sich für den ATX, wenn sie sowohl zu den 25 liquidesten als auch zu den 25 höchst kapitalisierten Aktien (gemessen am Streubesitz) des prime market zählt. Das Kriterium Liquidität bezieht sich auf den Börse-Geldumsatz (durchschnittlicher Tagesumsatz) eines Aktientitels. Unter Streubesitz oder Free-Float versteht man den Aktienanteil einer Aktiengesellschaft, der nicht in festem Besitz ist. Alle Anteile unter 4 % werden als Streubesitz betrachtet, ausgenommen sind Investmentfonds unter gewissen Bedingungen. Sollte sich die Situation ergeben, dass mehr oder weniger als 20 Unternehmen beide Kriterien erfüllen, so bildet das Ranking nach dem Börse-Geldumsatz die Grundlage über eine Aufnahme oder den Verbleib im ATX. Die obigen Auswahlkriterien werden jedenfalls halbjährlich im März und September überprüft. Der Beobachtungsstichtag ist jeweils der Feber-Ultimo bzw. der August-Ultimo. Die halbjährliche Überprüfung der Indexzusammensetzung erfolgt auf Basis einer monatlichen Beobachtungsliste. Die Beobachtungsperiode betrifft jeweils die letzten zwölf Kalendermonate. Kommt es zur Aufnahme eines Aktientitels in den ATX während der laufenden Beobachtungsperiode, so kann der ATX bis zur nächsten halbjährlichen Überprüfung entsprechend mehr als 20 Titel enthalten. Kommt es zur Streichung eines Aktientitels aus dem ATX während der laufenden Beobachtungsperiode (z.B. mehr als vierwöchige Aussetzung vom Handel oder Widerruf der Notierung) und würde der ATX nach der Streichung dieses Aktientitels weniger als 20 Titel enthalten, wird gleichzeitig der gemäß aktueller Beobachtungsliste nächstgereihte Nicht-ATX-Titel in den ATX aufgenommen. Im Rahmen der halbjährlichen Überprüfung und Anpassung können maximal drei ATX-Titel durch Nicht-ATX-Titel ausgetauscht werden. Die monatliche ATX-Beobachtungsliste kann auf der Homepage der Wiener Börse eingesehen werden. Per Ende Jänner 2024 führt die Erste Group die Beobachtungsliste sowohl nach kapitalisiertem Streubesitz als auch nach Liquidität an, gefolgt von OMV und Verbund.
Kolumne im Börsen Kurier am 07. Februar 2024 veröffentlicht von:
DOMINIK HUBER
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