Beim Start ins Berufsleben wird einem von allen Seiten angeraten, dass man doch für die Zukunft vorsorgen müsse. Der freundliche Bankberater, der motivierte Versicherungskaufmann, ja, sogar die Eltern und Großeltern unterstützen dann schon mit ihren “altbewährten” Ratschlägen. Der nette Bankberater hat gleich mal vorsorglich einen Bausparvertrag vorausgefüllt, der Versicherungsvertreter schwärmt Dir vom neuen Top-Produkt im Lebensversicherungs-Bereich vor. Der Großvater schaltet sich dazu und rät zum Bausparer, denn den hat es ja auch schon vor 40 Jahren gegeben und da ist das Geld dann wirklich ganz sicher angelegt. Und der Staat schießt ja da auch sogar eine tolle Bausparprämie zu…
Aber was wäre denn eigentlich für uns “Junge Anleger” wirklich wichtig?
Vielleicht der schnelle Zugriff auf unser Erspartes, wenn wir es dann mal wirklich brauchen? Zum Beispiel für die Einrichtung der ersten Wohnung oder einfach für eine kleine Weltreise? Der Umstand, dass die Mindestlaufzeit von Bausparern sechs Jahre beträgt und bei Lebensversicherungen üblicherweise 15 bis 25 Jahre, wird oft fahrlässig außer Acht gelassen. Vorzeitige Auflösungen führen dann zu hohen Kosten und dem Verlust von Zinsen und Prämien. Auch das niedrige Zinsniveau attraktiviert diese Produkte nicht wirklich. Meines Erachtens spricht lediglich das de facto nicht vorhandene Verlustrisiko für diese Anlageformen.
Die meist viel besseren Alternativen bleiben oft außen vor. Und das obwohl wir in Österreich das Gück haben, in viele heimische starke Unternehmen an der Börsen investieren zu können.
Wir können uns damit am Wachstum dieser Unternehmen und foglich auch an deren Gewinn beteiligen! Ob man diese Schritte nun im Rahmen von Fonds, ETFs oder breit gestreuten Aktiendepots setzen sollte, hängt viel vom eigenen wirtschaftlichen Know-How ab. Oder aber auch vom wirtschaftlichen Interesse und der Bereitschaft, sich mit der Börsen- und Finanzwelt auseinanderzusetzen.
Denn schon der weltbekannte Börsenexperte André Kostolany meinte “Börsenerfolg ist eine Kunst und keine Wissenschaft”.
Kolumne im Börsen Kurier am 1. Juli 2021 veröffentlicht von:
DOMINIK HUBER
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